Wie lange trauern wir?

Was ist eine angemessene Trauerzeit? Das fragst du dich, wenn du das Gefühl hast, bei dir selbst oder bei einer Person in deinem Umfeld wäre es nun aber wirklich mal Zeit, die Trauer hinter sich zu lassen.

Wenn diese Frage auftaucht, gebe ich meinen KlientInnen gern das schöne Bild aus der Schwangerschaft:

Wenn eine Frau ein Kind bekommt, dann wächst das Baby zehn Monate in ihrem Bauch. Und auch der Bauch wächst zehn Monate lang.

Nach der Geburt bleibt der Bauch erst einmal und braucht (außer bei sehr jungen Müttern) in der Regel auch zehn Monate, um sich wieder zurückzubilden.

So ähnlich ist das auch bei der Trauer. Abhängig davon, wie intensiv, wie lange oder beides die Beziehung zwischen dir und dem lieben Menschen war, wird es dauern, bis der Schmerz nachlässt. Von außen kann das niemand beurteilen, das kannst nur du selbst.

In der Zwischenzeit gibt es für dich einiges zu tun, denn Trauern ist auch “Trauerarbeit”. Um diese Arbeit vorstellbar zu machen, wurden verschiedene Trauermodelle entwickelt. Die einen sprechen von Trauerphasen oder Traueretappen, andere von Traueraufgaben oder Facetten der Trauer. Sie alle kann man sich wie ein Gerüst vorstellen, das den Trauernden selbst oder denjenigen, die sie begleiten, dabei helfen, einzuordnen, wo sie gerade stehen.

„Uuups, dein Bauch ist ja plötzlich weg!“ Das rief eine liebe Freundin überrascht aus, als meine Tochter circa zehn Monate alt war. Damals strich ich mit meinen Händen über meinen Bauch – und tatsächlich, er war weg. 

Auch bei meiner Trauer war das so. Eines Morgens wachte ich auf und das Leben fühlte sich wieder leichter an. 

Falls du dir für dich und deinen Trauerweg Unterstützung wünschst, dann melde dich gerne bei mir zum kostenlosen Kennenlerngespräch.